Doctors in Operation Room

Sympathikus Operation

Voraussetzungen und Operationsverfahren

Indikation: Die primäre lokale Hyperhidrose und das krankhafte Erröten lassen sich mit einer operativen Blockade von sympathischen Nervenfasern behandeln. Dieser chirurgische Eingriff wird als Sympathikusblockade bezeichnet. Zur Vermeidung größerer Wunden werden Endoskope benutzt, die nur kleine Zugangswunden erfordern. Die Indikation, also der Grund für die Operation, ist entweder eine primäre lokale Hyperhidrose mit ausgeprägtem Leidensdruck der Betroffenen, oder eine stark einschränkende Errötungsneigung des Kopfes, die auf konservative Behandlungen nicht oder nur unzureichend ansprechen.

Art und Ausmaß des chirurgischen Eingriffs müssen immer im gemeinsamen eingehenden Gespräch zwischen behandelndem Arzt und den Patientinnen und Patienten entschieden werden.

Die Steuersignale für die Schweißdrüsen von Kopf und Armen werden im Brustabschnitt (thorakal) des Sympathikusnerven verschaltet, die Nervenimpulse zu den Füßen im Lendenabschnitt (lumbal).
Durch eine sogenannte endoskopische thorakale Sympathikusblockade (ETS) lässt sich erfolgreich die Hyperhidrose im Bereich des Kopfes (mit über 90 Prozent Erfolgsrate), der Hände (mit bis zu 98 Prozent Erfolgsrate) und, mit Einschränkungen, der Achseln behandeln.
Da sich durch den Eingriff auch die Neigung zu Erröten vermindert, besteht auch für die therapierefraktäre (keiner anderen Behandlung zugängliche) Errötungsneigung (Facial blushing, Erythrophobie) eine Indikation. Die Vorgehensweise bei der Operation richtet sich nach den betroffenen Körperregionen, allgemein gilt es jedoch, das Ausmaß des Eingriffs so umgrenzt wie möglich zu halten. Das unterste Halsganglion (Nervenknoten) wird geschont, da seine Schädigung sonst zu einem sogenannten „Horner-Syndrom“, einer Störung der Augenlidsteuerung, führen könnte. Wir bevorzugen in den meisten Fällen die Verwendung der Clip-Methode, die ETSC oder ESB (endoskopische thorakale Sympathikusblockade mit Clips oder auch endoskopischer Sympathikusblock genannt wird),
Die lumbale Sympathikusblockade (ELS) erreicht in endoskopischer Technik die Sympathikusnerven im Lendenbereich. Hier werden Blockaden zur Behandlung der Hyperhidrose der Füße oder wegen eines extremen Fußgeruchs (Bromhidrose) vorgenommen.

Operationstechnik für Kopf und Arme: Die Operationstechnik greift hierfür auf das bewährte Verfahren der Brusthöhlenspiegelung (Thorakoskopie) zurück. Hierbei werden in tiefer Narkose über sehr kleine Hautschnitte an der seitlichen Brustwand unterhalb beziehungsweise in der Achsel dünne Röhrenschleusen (Trokare) zwischen den Rippen hindurch geschoben. Über diese Trokare werden dann die Kameraoptik und Instrumente in den Brustraum eingeführt.
Durch Einleiten einer kleinen Menge Luft in die Brusthöhle wird die Lunge etwas zur Seite geschoben und der Operateur gewinnt eine gute Übersicht. Der sympathische Grenzstrangnerv liegt, durch den transparenten Brustfellüberzug hindurchschimmernd, gut sichtbar an der Brusthöhlenrückwand. Dort wird er aufgesucht und entweder durch aufgeklemmte Metallklammern (Titanclips) blockiert, durchtrennt, teilweise entfernt oder durch Einwirkung von Hitze deaktiviert.
Am Ende der Operation wird die Luft aus der Brusthöhle wieder abgesaugt und die Lunge entfaltet sich wieder vollständig. Die Instrumente werden entfernt und die Wunden verschlossen. Da das autonome Nervensystem im Körper symmetrisch-paarig angelegt ist, muss diese Prozedur in beiden Brusthöhlen durchgeführt werden.

Operationstechnik für die Füße: Auch die Operation am Lendenabschnitt des Sympathikusnerven ist in endoskopischer Technik durchführbar. Der Zugangsweg führt dabei von der Taille durch den Körperrückraum (Retroperitoneoskopie). Da der Sympathikusnerv in dieser Region nicht in einer Körperhöhle verläuft, wird durch mit Druck in das Gewebe geblasener Luft eine kleine Höhle geschaffen, in der die Operation durchgeführt werden kann. Nach Blockade des lumbalen Sympathikus Nerven wird die Luft aus der Operationshöhle wieder abgelassen und nach Entfernung der Instrumente die Wunden verschlossen. Die Bauchregion kann nach der Operation noch für einige Tage etws gebläht sein.

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